1872 – 2022
150 Jahre der große Brand von Ahrensbök
Am 3. September 1872 brach über Ahrensbök ein großes Unglück herein: In der Mitte des Ortes, im Hause des Fuhrmanns Buck entstand ein Feuer, das sich nach einer langen Trockenheit schnell ausbreitete. Es fand in den zum Teil noch mit Stroh gedeckten Dächern und in den Giebelwänden aus Holz reiche Nahrung. In kürzester Zeit fielen 22 Wohnhäuser und 16 Nebengebäude dem Brand zum Opfer. Spritzen aus Glasau, Gnissau und Dunkelsdorf waren rasch zur Stelle, mussten sich aber darauf beschränken, eine weitere Ausdehnung der Verwüstung zu verhindern. Aus Eutin und Lübeck trafen mehrere Spritzen um 18 und 21 Uhr ein, zu einer Zeit, als der Brand schon eingedämmt war. Es galt jedoch, die Löscharbeiten fortzusetzen und ein erneutes Aufflammen zu verhindern. 51 Familien waren obdachlos geworden und zunächst auf nachbarschaftliche Hilfe angewiesen. Die Hausbesitzer unter ihnen waren feuerversichert, die meisten der betroffenen Mieter – kleine Handwerker und Arbeiter – hingegen nicht. Sie hatten ihr gesamtes Hab und Gut verloren. Um die größte Not der Geschädigten zu lindern, bildeten sich in Ahrensbök und in Eutin Hilfskomitees, die Geldspenden, Nahrungsmittel, Kleidung, Wäsche und Möbel erbaten. (Quelle: – Jürgen Brather – Ahrensbök in der Großherzoglich-Oldenburgischen Zeit 1867-1919)
Das Erinnerungsschild wurde in den 60er Jahren von den Schülern Manfred Hannig und Wolfgang Brede auf dem Hof des Fuhrbetriebes Wilhelm Hopp in der Lübeckerstrasse gefunden. In dieser Straße fiel beim großen Brand eine ganze Häuserzeile dem Feuer zum Opfer. Das Schild wurde dem damaligen Rektor der Volksschule, Herman Stölten, übergeben. Rektor Stölten, selber interessierter Heimatkundler, erkannte die Bedeutung und damit verbundene Geschichte des Schildes und ließ das historische Fundstück im Flur der Volksschule aufhängen. Beim Abriss der Volksschule 1972 zog das Schild mit in die neue Grund- und Hauptschule um, fristete aber dann jahrelang im Keller sein Dasein. Erst Jahre später, bei den Zusammenkünften des damaligen Arbeitskreises „Ortsgeschichte“, woraus dann 1996 der „Förderverein Heimatmuseum in der Großgemeinde Ahrensbök“ entsprang, erinnerte man sich wieder an das Schild. Hausmeister Egon Brede konnte das Schild wieder auffinden und für Rektor Siegfried Zenker war es eine Selbstverständlichkeit das Schild den büroleitenden Beamten der Gemeinde Ahrensbök, Norbert Fick, zur Verfügung zu stellen. Heute hat das eher unscheinbare Schild im Ahrensböker Heimatmuseum seinen Platz gefunden und kann auch auf eine wechselvolle Geschichte zurückblicken.
Ein vierzig Seiten umfassenden Bildband mit alten und neuen Fotos der Marienkirche, teils in Farbe und schwarz/weiß, zeigt Aufnahmen von innen und außen, sowie Luftaufnahmen. Der Bildband ist im Kirchenbüro, Kirchenladen und Heimatmuseum gegen eine Spende erhältlich.




Ahrensböker Museumskalender 2022
Das ist einerseits die Weinbergschnecke welche durch die Mönche des Kartäuser Klosters nach Ahrensbök gekommen ist. Der strenge Orden stammt aus einer einsamen Gebirgsschlucht La Chartreuse bei Grenoble. Die Schnecken wurden als Fleischersatz gezüchtet und stellten sicherlich für den Tisch eine wohlschmeckende Abwechslung dar und sollten hier bei uns im Norden nicht entbehrt werden. Sicher sind auch einige entwischt und haben sich in unserer Gegend gut verbreitet. Bis in jüngster Zeit wurden sie noch gesammelt und verkauft.
Der Winterling ist andererseits das zweite noch lebende Denkmal. Er blüht sehr oft schon vor dem Schneeglöckchen und verkündet als Frühblüher den nahenden Frühling. Diese Blume ist wohl als unsere Blume anzusprechen, da sie hier reichlich vorhanden ist, und falls sie anderswo gefunden wird, wie z.B. im Fürstengarten zu Lauenburg a.E., Husum oder Malente immer wieder Spuren nachgewiesen werden, die nach unserem Ort Ahrensbök zurück gehen. Deshalb hat die Ahrensböker Gill vun 1490, die sich die Heimatpflege zur besonderen Aufgabe gemacht hat, diesen lebenden Zeugen aus seiner ältesten Geschichte zu einem besonderen Schützling ernannt. Die Mönche des Kartäuser Klosters sollen ihn eingeführt und auf dem Gelände des Mönchskloster gepflegt haben. Die Pflanze ist in allen Teilen giftig. Sie gelangte später in den Ahrensböker Amtsgerichtsgarten „Hoppenbrook“ und auch in den Organistengarten, so bestätigt es auch der ehem. Lehrer W. Jäger in Ahrensbök. Bald verirrten sich auch einige in private Vorgärten und verbreiteten sich weit und breit.
Die Kartäuser-Nelke hat den Namen von den Kartäuser-Mönchen, die diese Pflanze seit dem 16. Jahrhundert in ihnen Klostergärten anbauten. Ob die Blume auch hier angebaut wurde ist nicht bekannt. Sie zählte offenbar aber zur Standardausstattung vieler 
Der 25-Pfennig-Schein („Fivuntwinti Penn“) zeigt eine Ansicht der in Busch und Garten eingebetteten Stadt. Darunter steht: „Geihst du mit mi üm manierli Bliev ick glatt und zierli. Doch komm ick in rohe Hänn Geiht mit mi to Enn.“





