Bahnhof

                                                                                 Foto: Heimatmuseum

Bahnhof Ahrensbök

Als 1883 vor den Toren von Ahrensbök bei Holstendorf eine Zuckerfabrik erbaut wurde, drängten ihre Betreiber auf eine Bahnverbindung. Dabei wurden sie von den Bewohnern der umliegenden Ortschaften unterstützt. Am 10. Mai 1886 eröffnete die Eutin-Lübecker Eisenbahngesellschaft (ELE) die knapp 8 Kilometer lange Nebenbahn Gleschendorf (ab 1. Mai 1903 Bahnhof Gleschendorf und ab 15. Mai 1934 Pönitz genannt) – Ahrensbök, die die Haltepunkte Brauner Hirsch und Zuckerfabrik (spätere Bezeichnung Holstendorf) aufwies. Der Bahnhof Ahrensbök entwickelte sich trotz der Schließung der Zuckerfabrik im Jahre 1891 zur wichtigsten Güterstation der ELE. 1913-1914 wurden die Gleisanlagen erheblich erweitert und der Güterschuppen vergrößert, sodass die Symmetrie des Empfangsgebäudes verloren ging. 1934 beschaffte die ELE den Dieseltriebwagen VT A1 (Eutin-Lübeck 1001), um den Personenverkehr auf der Nebenbahn zu rationalisieren und durchgehende Verbindungen nach Lübeck bzw. Eutin zu schaffen.Nach der Verstaatlichung der ELE im Jahre 1941 übernahm zunächst die Reichsbahndirektion Schwerin diese Strecke; es folgte die Bundesbahndirektion Hamburg, die zum 23. Mai 1954 den Personenverkehr aufgab und die Bahnhofsanlagen nach und nach reduzierte. Zum 28. Mai 1988 stellte die Deutsche Bundesbahn auch den Güterverkehr ein und baute 1991 die letzten Gleise ab. Heutzutage steht nur noch das Empfangsgebäude in einem veränderten Umfeld.

Der Erbauer dieser Modellanlage (Hans-Harald Kloth) verbrachte von 1947 bis 1961 seine Kindheit im Empfangsgebäude Ahrensbök. Das zeitgeschichtliche Ausstellungsstück zeigt, wie der Kopfbahnhof zwischen 1914 und 1954 aussah. Anlass für den Bau dieses Modells war das hundertjährige Bestehen der Nebenbahn Pönitz-Ahrensbök am 10. Mai 1986. Die erste Version dieser Anlage entstand in sechsjähriger Bauzeit und wurde 1986 im Rathaus Ahrensbök ausgestellt. Um die Anlage leichter transportieren zu können, erfolgte zwischen 1988 und 1990 der komplette Neubau in Modulbauweise. Die hier gezeigte Anlage wurde im Maßstab 1 : 45 in der Spurweite 0 (32 mm) gefertigt. Sie besteht aus 10 Segmenten unterschiedlicher Größe mit einer maximalen Gesamtausdehnung von 600 x 120 cm und stellt die Blütezeit des Bahnhofs Mitte der dreißiger Jahre zur Zeit der Eutin-Lübecker Eisenbahn dar.

 

 

                                                                   Fotos: Stefan Karzauninkat