Schloss Ahrensbök
- erbaut 1593-1601 von Herzog Johann dem Jüngeren von Sonderburg, dessen Hauptsitz das Sonderburger Schloss war
- Baumeister unbekannt, keine Baupläne erhalten
- kam nach dem Tod des Bauherrn in den Besitz der Plöner Linie des Hauses Sonderburg
- diente von 1622 bis 1636 als Hauptresidenz des ersten Plöner Herzogs, bis dieser in sein neu erbautes Schloss in Plön einziehen konnte
- anschließend Witwensitz der Plöner Herzoginnen; bewohnt von
1672-1682 Herzoginwitwe Dorothea Augusta, geb. Prinzessin von Holstein Gottorf
1708-1710 Erbprinzessin Elisabeth Sophie Marie, geb. Prinzessin von Sonderburg-Norburg
1726-1740 Herzoginwitwe Juliane Luise, geb. Prinzessin von Ostfriesland, mit drei Töchtern aus der ersten Ehe ihres Mannes
- nach dem Tod des letzten Herzogs von Sonderburg-Plön Abbruch wg. Baufälligkeit im Jahre 1765
- zentraler Sitz der Amtsverwaltung und herzogliche Nebenresidenz
- gehört zur Gruppe landesherrlicher Schlossneubauten, die Johann der Jüngere um 1600 in allen Ämtern seines verstreut liegenden Herrschaftsgebietes errichten ließ (so bspw. auch in Reinfeld und – bis heute erhalten – Glücksburg)
- allen Schlössern Johanns des Jüngeren gemeinsam ist die Lage inmitten eines mehrere Dörfer einschließenden Jagdgebietes (sog. Tiergärten, im Falle Ahrensbök die Vorwerke) und künstlicher Gewässer sowie die Verwendung von Abbruchmaterial vor Ort vorhandener Klosteranlagen
- in Ahrensbök wurde für den Schlossbau das 1397 gegründete Karthäuserkloster Marientempel abgerissen, der Spannbroocksteich zum Schlossteich großräumig aufgestaut und das zugehörige Bauerndorf niedergelegt
- im Spannbroocksteich lagen eine Schlossinsel, die das Schloss und eine kleine Gartenanlage trug, sowie die Vorwerksinsel mit dem Wirtschaftshof; beide waren nur über Brücken zu erreichen
- zur Plöner Straße hin hat sich der den Schlosssee begrenzende Wall samt Lindenallee aus herzoglicher Zeit bis heute erhalten, das Wasser ist jedoch abgelassen und so präsentiert sich heute an dieser Stelle die Ahrensböker Amtswiese
- Schloss Ahrensbök war ein Renaissancebau, dessen Seitenflügel den Hauptbau in manieristischer Anordnung durchkreuzten; typisch für die Renaissance war die vertikale Erschließung durch in den Gebäudezwickeln angeordnete Treppentürme; vornehmste Etage war das zweite Obergeschoss, in dem sich die repräsentativsten Räume befanden; der Grundriss war nicht symmetrisch geordnet sondern den praktischen Erwägungen der Raumnutzung entsprechend konzipiert
Dr. Silke Hunzinger