Königlich Privilegierte Apotheke

„Königlich Privilegierte Apotheke“

Zu den ortsprägenden Gebäuden Ahrensböks zählt zweifellos die  „Königlich Privilegierte Apotheke“ im Haus Plöner Straße 5. Der Name der Königlich Privilegierte Apotheke stammt aus dem 19. Jahrhundert.

Foto Februar 2000

Damals waren die Dänenkönige Landesherren in Holstein. Als Herrscher bestimmten Sie den Ort, wo eine Apotheke betrieben werden durfte und den Apotheker, der sie leiten sollte. Dieses Recht nannte man Königliches Privileg. Der Begriff geht auf das lateinische Privilegium zurück, eine bereits im römischen Recht verankerte Ausdrucksweise für Sonderrechte. Ahrensbök, das von 1622 bis 1761 zum Herzogtum Holstein-Plön gehörte hatte bis 1834 mit dem Amt Plön gemeinsam einen Physikus (veraltet für Amtsarzt).

Foto ca. 1940

Zu dieser Zeit zählte Ahrensbök 934 Einwohner, besaß aber keine eigene Apotheke, wenn man von der des Klosters absieht (Klosterzeit 1397-1564). Die Königlich Privilegierte Apotheke wurde 1824 als Dependance (Filiale) der Königlich Privilegierten Hofapotheke in Plön durch den Plöner Apotheker Hartmann in Ahrensbök gegründet, deren Leitung der Provisor (erster Gehilfe eines Apothekers) Andreas Wilhelm Kiekerup übernahm. Die Verwaltung und Belieferung von Plön aus erwies sich für den Besitzer bald als zu beschwerlich, denn die Arznei musste mit dem Frachtwagen von Kiel nach Lübeck über Ahrensbök befördert werden, wo eine Rast mit Übernachtung im „Großen Krug“, später „Hotel Germania“ eingelegt wurde. Im Jahr 1834 kaufte Kiekerup die Ahrensböker Filiale. Am 15. April 1834 erhielt sie vom König „Frederik dem 6. von Dänemark“ die Urkunde für ihre Selbstständigkeit. Vor der Übernahme der Apotheke musste der Apotheker im Amtshause in Ahrensbök den Amtseid ablegen und sich damit verpflichten, die genannten Aufgaben und Pflichten zu erfüllen. Er musste bereit sein: „den Armen sowohl als den Reichen zu jeder Zeit bei Tage und bei Nacht die Medicinalien verabfolgen zu lassen und überhaupt sich solchergestalt zu verhalten, wie es einem getreuen und gewissenhaften Apotheker eignet und gebühret“. An die dänische Herrschaft erinnert eben heute noch der Name „Königlich Privilegierte Apotheke“. Quelle: “Königlich Privilegierte Apotheke” Ahrensbök; Ahrensbök in der  Zeit von 1919-1945 von Jürgen Brather.