Überschwemmungskatastrophe in Lebatz vor 60 Jahren
Ein Millionenschaden laut Landrat Ohmstede entstand am Mittwochmittag am 8. Dezember 1965 als Stauwasser ein etwa 200 Meter langes Straßenstück in der Ortschaft Lebatz (Kreis Eutin) unterspülte und in eine benachbarte Kiesgrube riss.
Die Straße von Lebatz nach Gnissau, ein sauber asphaltierter Fahrweg war plötzlich von einem Wasserstrudel erfasst und fortgerissen worden, da neben der Straße insgesamt fünfzig Hektar Wiesen und Äcker tief unter Wasser standen, das sich einen Ausweg suchte. Eine Bodenfläche von einem Hektar Ausdehnung und fünfzehn Meter Tiefe sackte dabei einfach weg und verschwand in einer fünfzig Meter entfernt gelegenen zwanzig Meter tiefen Kiesgrube. Diese Kiesgrube wurde zu einem Kratersee, in dem ein gewaltiger Strudel entstand, der noch bis in die späten Abendstunden an den hochauftragenden Wänden des neuen Kraters nagte und Erdmassen hinunterriss.
Drei Familien wurden infolge des Straßeneinbruchs obdachlos. Bruno Schweimer, Günter Wegner und Hannes Dahlmann mussten mit ihren Angehörigen sofort die Häuser verlassen, die zum Teil schon unterspült wurden. Schweimer und Wegner mussten ihre gesamte Habe mitnehmen, während der Bauer Dahlmann noch darauf hoffte, dass sein Hof verschont bleibt.
Frau Wegner erlebte den Einbruch am deutlichsten mit. Sie sah, wie eine knorrige Eiche neben ihrem Haus weggerissen wurde, wie elektrische Leitungsmasten blitzend wegknickten und im tiefen Krater verschwanden. Noch wenige Minuten vor dem Unglück hatten die beiden Kinder von Frau Wegner, der 5-jährige Hans-Joachim und die 6-jährige Gundula auf der Straße mit ihrem Roller gespielt. Sie waren gerade ins Haus zurückgekehrt als der Erdrutsch begann.
Die Kiesgrube wurde zu einem zwei Hektar großen Wasserloch, an dessen Rand das Haus von Schweimer bereits 2 Meter mit einer Ecke über die immer noch weiter abbröckelnde Kante ragt und wird kaum noch zu retten sein.

Er hatte es erst vor fünf Jahren als baufälliges Haus gekauft und in den folgenden Jahren in harter Arbeit zum Schmuckstück ausgebaut. Dies sei ein schlechter Lohn für seine Bemühungen, seiner Familie ein gemütliches Heim zu schaffen, meint er resignierend. Mittlerweile wurde die Familie Schweimer beim Bauern Julius Maack untergebracht.
Glück im Unglück hatten zwei Kraftfahrer, die mit ihren Kieslastzügen bis an den Rand der Einbruchstelle kamen, als die Katastrophe geschah. Einer der Fahrer hatte an seinem Fahrzeug noch eine neue Sicherung einsetzen müssen und konnte deshalb erst später starten so dass er nur bis an den Rand der Einbruchstelle kam, während der andere etwas schneller war und diese Stelle gerade in dem Moment passiert hatte, als die Straße wegsackte. Der Sohn des Ortsvorstehers Maack hatte das Unglück zuerst gesehen und alle Helfer alarmiert. Der Bürgermeister von Ahrensbök, Herbert Behnke, fuhr unverzüglich zur Katastrophenstelle. Von Lebatz aus leitete er die Hilfsmaßnahmen ein.
Das gemütliche Klubzimmer im Dorfkrug „Tante Frieda“ war zum Hauptquartier der Katastrophenhelfer geworden. Kreisoberbaurat Dr. Würfel hatte die Einsatzleitung übernommen. Nach einer Nacht des Bangens war in der Dorfschaft inzwischen Ruhe eingekehrt. Nur noch einige Wachen standen bereit, um die hinter dem aufgerichteten Deich nachdrängende Schmelz- und Regenwasser zu beobachten. Sie befürchteten, dass der weiterhin stundenlang anhaltende heftige Regen den provisorischen Staudamm zerstören könnte und wieder Wassermassen in Richtung des neuen Kratersees ausbrechen könnten.
Die Hilfeleistungen in der Nacht waren noch zum Teil sehr schwierig. Pionierfahrzeuge der Panzerpionierkompanie 180 und des Panzeraufklärungsbataillons 6 aus Eutin blieben zum Teil in morastigen Waldgegenden stecken.

Sie mussten erst vom Technischen Hilfswerk befreit werden, ehe sie mit der Arbeit beginnen konnten. Sie dämmten in unmittelbarer Nähe eines Waldstücks etwa einen Kilometer oberhalb der Kiesgrube einen Wasserlauf ein.

Eine vor Jahrhunderten von Mönchen dort geschaffene Enge des Wasserlaufs bot sich dabei als besonders günstige Stelle an.
Sieben Stunden lang arbeiteten die Pioniere daran, den Wasserzufluss unter Kontrolle zu bekommen. In dieser Zeit brach eine Erdscholle nach der anderen ab und das Kraterloch wurde immer größer. Im Hauptquartier der Katastrophenhelfer hatte Oberbaurat Würfel inzwischen Bedenken bekommen, ob die aufgestauten Wassermassen des kleinen Flusses den Damm nicht wieder zum Einsturz bringen und in noch heftigerer Flutwelle in die Kiesgrube rauschen würden. In aller Eile wurde deshalb in den Damm ein Durchlass eingebaut, um einen langsamen natürlichen Abfluss zu schaffen. Erst in den Morgenstunden des Donnerstags, dem 9. Dezember 1965 konnten die Helfer melden: Wasser zum Stillstand gebracht.
Während im Wald das Hämmern und Sägen der Pioniere dröhnte, Bereitschaftspolizisten die Wasserschlucht mit Scheinwerfern absuchten, um jede Veränderung an den brüchigen Wänden melden zu können, feierte man in Lebatz eine neue Errungenschaft. „Die Landkarten stimmen nicht mehr“, sagte man im Dorfkrug bei „Tante Frieda“. Lebatz hatte jetzt einen See.

Viele „Sehleute“ mit Fahrzeugen verschiedenster Kennzeichen gaben sich ein Stelldichein und parkten vor der Gaststätte. Ein Bauer aus Lebatz meinte scherzhaft, dass man künftig den Ort als „Lebatz am See“ bezeichnen könne.
Der Erdrutsch ist vermutlich durch Schneeschmelze und tagelangen Regen sowie zwei Quellen unter der Grube entstanden. Die Frage nach einem Schuldigen an der Katastrophe wird kaum zu beantworten sein. Es wird sich herausstellen, meint man in Lebatz, dass die Natur allein es war. Die Straße von Lebatz nach Gnissau wird aber kaum wieder an der alten Stelle angelegt werden können. Der Untergrund ist aufgeweicht und eine Festigung der Trasse dürfte zu kostspielig werden. „Man wird sich eine neue Linienführung überlegen müssen“, heißt es.
Jens-Uwe Jungclaussen (nach Zeitungsberichten aus dem Jahr 1965)
Von alten Ahrensbökern überliefert weiß man, dass die erste Druckerei im Hause der Frau Witwe Jäger unter-gebracht war, von wo sie alsbald verlegt wurde in das Haus des Herrn Franz Greiß, später zum Hause des Herrn J. Lilienthal. Da seinerzeit die Druckerei nur aus wenigem Schriftmaterial und einer Handpresse bestand, war ein Umzug leicht zu bewältigen.







Aufgrund der großen Resonanz an den Luftaufnahmen im Jahre 2020, starten wir in unserer 10. Ausgabe des diesjährigen Museumskalenders zu einem neuen Rundflug 2.0 über Ahrensbök.







Nachdem der Pavillon später neu eingedeckt und aufgearbeitet wurde bekam die Schwester des Besitzers das ehemalige Schwanenhaus als Erinnerungsgeschenk an ihren Elterlichen Hof nach Barkau überbracht. Es wurden auch Schwäne von den englischen Besatzern in der Nachkriegszeit zum Verzehr abgeschossen.
Der Bildkalender im Format DIN A 4 umfasst zwölf Monatsblätter sowie ein Titelblatt in Schwarz-Weiß. Auch über die Internetadresse des Heimatmuseums